Die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts wird aktuell leider nur mit wenig Interesse bedacht. Sie ist uns als „finsteres Mittelalter“ geläufig, das schon bald danach durch Buchdruck, Weltumsegelung und Reformation überwunden wurde. Doch gerade die gegen Ende dieser Zeitperiode sichtbaren Erscheinungen prägen unser Bild vom Mittelalter. Die von einer Schutzmauer umgebene Stadt mit ihren hohen Türmen, Zwingern und stattlichen Toren. Der mit einer technologisch hochwertigen, ausgeklügelten Plattenrüstung versehene Ritter. Beide scheinen in symbiotischer Weise aufeinander angewiesen zu sein.
WeiterlesenBisherige Gewissheiten über die mittelalterliche Stadt, aber auch so manche These der jüngeren Literatur, stellt der Autor nun nach umfangreichen Recherchen allerdings in Frage. Dabei stützt er sich auf bislang kaum genutzte handschriftliche Quellen, wie Rechnungsbücher, Briefwechsel und Chroniken aus etwa zwanzig Stadtarchiven des ostniedersächsisch-mitteldeutschen Raumes. Mit der Untersuchung der Städte Hannover, Hameln, Braunschweig, Hildesheim, Helmstedt, Magdeburg, Goslar, Halberstadt, Quedlinburg, Aschersleben, Zerbst, Einbeck, Northeim, Göttingen, Duderstadt, Nordhausen, Mühlhausen, Erfurt, Halle, Merseburg, Naumburg und Zeitz wird ein historisch-kultureller Raum vorgestellt, der Jahrhunderte lang als zusammengehörig wahrgenommen wurde. Die Rolle der Städte als ein wichtiger Bestandteil der Feudalgesellschaft wird durch den Vergleich ihres Militärpotentials mit dem der benachbarten Kurfürsten, Bischöfe und Grafen veranschaulicht. Dies führt bisweilen zu erstaunlichen Erkenntnissen.
Die Abbildungen und Karten sowie die detaillierten Tabellenwerke, Berechnungen und Übersichten liefern nicht nur militärhistorisch interessante Fakten und Zusammenhänge. Sie sind auch ein Fundus für Ortschronisten und Regionalhistoriker.
ÖMZ, 5/2021
Gerade deswegen verdient dieses Buch gelesen zu werden, kommt doch die mittelalterliche Stadt unserem modernen Staat in seiner Konfiguration sehr nahe, ja man könnte sogar sagen, der moderne Staat sei aus der mittelalterlichen Stadt erwachsen.
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Jahrbuch für Erfurter Geschichte 2019
Das Buch, das Stadtgeschichte und Militärgeschichte anhand eines konkreten Einzelbeispiels (mitteldeutsche Städte) in einem begrenzten Zeitraum (Zeit der Hussitenkriege) auf eindrucksvolle Weise miteinander verbindet, besitzt eine Reihe von überaus nützlichen Anhängen. […] Ein überaus instruktiver Band, der der Stadt-, Landes- wie der spätmittelalterlichen Reichsgeschichte willkommen sein wird!
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Mitteldeutsches Jahrbuch für Kultur und Geschichte, Bd. 26, 2019
Der Bundeswehroberstleutnant d. R. Manfred Linck räumt mit dem Plick des altgedienten Militärs in seinem Buch mit mancherlei Legenden auf, die sich bezüglich des Gebrauchs militärischer Gewalt im Spätmittelalter in die Forschungsliteratur eingeschlichen haben und sich alsdann von einem Autor zum anderen fortschleppen. […]
Weil Manfred Linck die Arbeit in den verschiedensten städtischen Archiven nicht scheute, kommen seine Aussagen und Thesen stets kompetent und quellenmäßig belegt einher. […]
Ohne Zweifel hat Manfred Linck mit vorliegendem Werk einen gewichtigen Beitrag zur Erforschung des spätmittelalterlichen militärischen Potentials deutscher Städte geleistet und zugleich die Richtungen künftiger Forschung angezeigt.
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Hardthöhenkurier, 1/2018
Ein besonders empfehlenswertes Werk für diejenigen Leser, die sich mit der Entwicklung des Kriegsbildes, Militärgeschichte des Mittelalters und Regionalgeschichte befassen.
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