Dr. Hendrik Sommer

Untersuchungen zur Steigerung der Produktionsintensität im ökologischen Landbau

A4 Softcover: 248 Seiten Erscheinungsjahr: 2010 ISBN: 9783895747472
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Kritiker der Ökologischen Landwirtschaft führen an, dass das Leitbild eines geschlossenen betrieblichen Stoffkreislaufes – umgesetzt in die betriebliche Praxis – über kurz oder lang zu einer Verarmung der Böden an Nährstoffen führen wird und damit eine dauerhafte Ertragsstabilität in Frage gestellt ist. Kurzum – eine langfristige Funktionalität eines ökologisch bewirtschafteten landwirtschaftlichen Betriebes wird von Verfechtern der konventionellen Landwirtschaft für nahezu unmöglich gehalten.

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Gänzlich unvorstellbar war bislang, ein solches landwirtschaftliches Betriebssystem sogar zu intensivieren. Niedrige Agrarpreise und wachsender Kostendruck zwingen jedoch zunehmend auch ökologisch wirtschaftende Betriebe, die Produktionsintensität zu steigern, um im Wettbewerb besser bestehen zu können. Der Lehr- und Versuchsbetrieb Gladbacherhof der Justus-Liebig-Universität Giessen wird seid Ende der Achtziger Jahre nach den Richtlinien des Ökolandbaus bewirtschaftet und ist BIOLAND©-Betrieb. Mitte der Neunziger Jahre stellte sich die Betriebsleitung der Herausforderung, den Betrieb weiterzuentwickeln und damit zukunftsfähig zu machen. Ausdruck hierfür ist die Aufstockung der Milchviehherde von 29 auf 84 Tiere und die Erhöhung der Milchleistung von 6.000 auf annähernd 8.000 kg Milch je Tier und Jahr bei nahezu gleich bleibender Fläche. Eine derartige Entwicklung birgt tatsächlich die Gefahr einer Überforderung des Betriebssystems mit negativen Folgen für die Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit der Produktion in sich. Es galt daher, unter Nutzung des computergestützten Betriebsbilanzierungsmodells REPRO und betrieblicher Daten der Mengenbuchhaltung zu überprüfen und zu bewerten, inwieweit sich die betriebliche Entwicklung über einen Zeitraum von 14 Jahren auf die Nachhaltigkeit und Stabilität des Betriebssystems ausgewirkt hat.