Dr. Angela Ludwig

Untersuchungen zum Domestikationseffekt bei der Züchtung von Erdbeeren (Fragaria ×ananassa) anhand zweier Selbstungspopulationen

A5 Softcover: 376 Seiten Erscheinungsjahr: 2021 ISBN: 9783968310022
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Die Kulturerdbeere (Fragaria ×ananassa) unterliegt intensiver züchterischer Bearbeitung. In den letzten Jahrzehnten lagen die Selektionsschwerpunkte in der Verbesserung von Ertrag, Fruchtgröße und -festigkeit und der Eignung für einen industriellen Anbau. Der sich so im Zuge der Domestikation entwickelnde negative Aspekt des Trichtereffekts wird gegenwärtig u.a. durch die nachlassende geschmackliche Qualität der Früchte offensichtlich. In der vorliegenden Arbeit dienen die genetisch unterschiedlich alten Hochleistungssorten ‚Elsanta‘ und ‚Alba‘ (Markteinführungen 1982 und 2002), deren Selbstungsnachkommenschaften sowie 14 weitere Sorten verschiedenen Alters als Basis, um einen während des Züchtungsprozesses von Fragaria ×ananassa entstandenen Domestikationseffekt zu dokumentieren: Selbstungsnachkommen lassen durch eine Zunahme der Homozygotie Rückschlüsse auf die genetische Konstitution der Eltern sowie deren Zuchtwert hinsichtlich bestimmter Eigenschaften zu.
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der quantitativen Erfassung und dem Vergleich von 19, das Aroma maßgeblich beeinflussenden flüchtigen organischen Verbindungen sowie dem Zucker- und Säuregehalt.

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Phänotypische Eigenschaften, Krankheitsbefall und Parameter des Ertrags bilden weitere Untersuchungsinhalte. Inzuchteffekte und Spaltungsmuster in der 1. Selbstungsgeneration der beiden Sorten sind sehr verschieden und beschreiben den Grad des Domestikationseffektes hinsichtlich der ausgewählten Parameter sowohl in negativer Richtung, u. a. bei Fruchtsäureestern, aber auch in positiver Richtung, wie z. B. bei den Stoffgruppen der Terpene und Lactone, deren einzelne Vertreter den geschmacklichen Eindruck der Süße verstärken. Zusammenfassend bestätigen die Ergebnisse aber den Trend der sinkenden genetischen Variabilitäten bei den sich derzeitig in Kultur befindlichen Sorten. Gründe liegen in der folgernden Verwendung von Hochleistungssorten im Zuchtprozess und einseitig ausgerichteten Selektionskriterien.